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So. 13.07.25

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Mag. Maximilian Pühringer
Mag. Maximilian Pühringer
M.: 0676/88084811
E.: maximilian1985@gmx.com

Die Frage nach dem Nächsten soll uns beschäftigen, und die Antwort darauf ist, dass es unzählige Nächste gibt.

Predigt 15. Sonntag im Jahreskreis, 13.7.2025, Oberkappel, Perikopen: Kol 1,15-20       Lk 10,25-37

Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Je bekannter eine Erzählung ist, desto genauer soll man sie anschauen, sonst kommt ihre Botschaft nicht mehr rüber und wir übersehen wichtiges. Beim genauen Blick fallen mir beim Gleichnis vom barmherzigen Samariter mehrere Sachen auf, die wir betrachten dürfen.

 

Erstens: Mir fällt auf, dass der Gesetzeslehrer, der Jesus eine Frage stellt, überhaupt kein Problem mit der Gottesliebe hat. Er hat kein Problem damit, dass man Gott lieben soll aus ganzem Herzen, mit ganzer Kraft und allem Denken. Als ob dies das einfachste auf der Welt wäre, so zu lieben. Er fragt nicht:  Wie geht das überhaupt: Gott zu lieben? Diese Frage hätte ich als erste erwartet. Er hat kein Problem mit der Gottesliebe. Offenbar war das für ihn klar. Ist es für uns so klar? Ist es nicht eher so, dass wir die Gottesliebe meistens hinten anstellen. Dass wir Gott lieben mit den Resten unserer Zeit und unseres Interesses. Oder der große Mystiker Meister Eckhart hat einmal gesagt, dass viele Menschen Gott wie eine Kuh lieben, nämlich wegen der Milch und des Käses. Wie ist es um deine Gottesliebe bestellt? Das ist die entscheidende Frage. Darauf dürfen wir mit neu schauen, um selber Menschen mit mehr Gottesliebe zu sein. 

 

Zweitens: Der Gesetzeslehrer fragt vielmehr: Wer ist mein Nächster? Als ob das nicht klar wäre. Der nächste ist für einen Juden immer ein Jude, ein Volksgenosse, sonst niemand. Einem aus dem eigenen Volk soll man immer helfen, das findet sich an vielen Stellen des Alten Testamentes und das ist bis heute so: ein Palästinenser in Gaza oder im Westjordanland ist kein Nächster, also einer, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, ist deshalb für ihn nicht der Nächste. Nur ein Volksgenosse kann der Nächste sein. Jesus sagt leider auch nicht: ein verwundeter, niedergeschlagener Mensch am Wegrand ist dein Nächster.  Der Jude Jesus erzählt die Geschichte von einem Menschen, der kein Jude ist, sondern ein Samaritaner, ein Bastard in den Augen der Juden, eine Kreuzung, die nicht dem Gesetz entspricht, vom Gesetz her nicht sein dürfte. Der, der hilft,  ist kein Volksgenosse. Er steht außerhalb Israels und erfüllt trotzdem das Gebot Gottes. Und der, dem er hilft, ist auch nicht sein Volksgenosse, sondern einfach ein hilfsbedürftiger Mensch, dessen Herkunft Nebensache ist. Also der von dem man etwas gar nicht erwarten kann oder würde, der hilft. Ja, das ist denke ich auch eine Erfahrung, die man mitunter macht. Von manchen Menschen, von denen man es nicht erwarten würde, wird man positiv überrascht. Und von manchen Menschen, wo man sich etwas erwarten würde, wird man negativ überrascht wird man enttäuscht. Wir sollten uns um eine gute Menschenkenntnis bemühen, selber nicht zu viel versprechen, und auch nicht zu viel in manche Versprechen vertrauen. Es kommt eben öfters anders, als erwartet. Und bei Gott ist sowieso manches anders. Da werden Erste Letzte und Letzte Erste. Im Himmel wird einmal alles umgedreht. Gott hat eine andere Logik: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.“  

 

Drittens: Schließlich dreht Jesus dem Fragesteller die Frage um: Wer von diesen dreien ist dem der nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? Man hätte es besser wörtlich übersetzen können: Wer von den dreien scheint dir der Nächste geworden zu sein dem, der unter die Räuber gefallen war. Dieses Dir kann an den Gesetzeslehrer oder auch an uns gerichtet sein. Die Frage: wer ist mein Nächste, müssten wir ja so beantworten: tausende sind unsere Nächsten. Überall  um uns herum sind welche, die unserer Hilfe bedürfen. Aber Jesus  fragt uns anders: Für wen bist Du der Nächste geworden? Ein Nächster sollen wir werden und nicht vorbeireden, vorbeisehen, vorbeihören, vorbeigehen an der Not anderer. Denn Jesus selbst ist ein Nächster geworden für verlorene, geschlagene, von Krankheit und Schuld verwundete Menschen und er hat ihn aufgeholfen. Er hat Gottes- und Nächstenliebe nicht durch Fragen auseinandergetrennt. In einer frühchristlichen Schrift, dem Brief an Diogenet, heißt es:

Liebst du Gott, wirst du ein Nachahmer seiner Güte sein. Wundere dich nicht, dass ein Mensch Nachahmer Gottes sein kann: er kann es, weil Gott es will. Wer das, was er von Gott empfangen hat, Hilfedürftigen gibt, der wird für die Empfänger ein Gott, der ist Gottes Nachahmer. Dann wird der Empfangende schon auf Erden sehen, dass ein Gott im Himmel waltet.

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Auch, oder gerade, weil uns das heutige Evangelium so bekannt, sollen wir es gut anschauen und darüber nachdenken. Der Gesetzeslehrer hat mit der Gottesliebe kein Problem, haben auch wir es nicht. Die Frage nach dem Nächsten soll uns beschäftigen, und die Antwort darauf ist, dass es unzählige Nächste gibt. Amen.

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